Individualität in der Moderne

Das Bewusstsein hat die Funktion, Wahrnehmung zu externalisieren. Es greift also die über das Nervensystem vermittelten quantitativen Informationen auf und wandelt sie in „lesbare“ Zeichen um (Bewusstsein als Text, könnte man mit Derrida sagen). Diese Zeichen wiederum sind sozial angeliefert, also durch konditionierte Koproduktion (oder Koevolution) mit Kommunikation entstanden. Nur deshalb ist in kulturell ähnlichen Regionen ein Tisch ein Tisch, ein Stuhl ein Stuhl etc. Aber was hat das mit Individualität zu tun?

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Das Alter Ego im Internet

Vor einigen Wochen habe ich etwas über das Thema soziale Entfremdung geschrieben und die Frage gestellt, ob Avatare in der virtuellen Welt ein funktionales Äquivalent zum Körper wären. Genau zu diesem Thema gibt es jetzt einen Artikel bei Spiegel Online. So kann man sich beispielsweise bei Zweitgeist registrieren und seinen Avatar im Browser mitlaufen lassen – erinnert mich ein bisschen an Karl Klammer, aber egal. Sobald Freunde auf der gleichen Seite surfen und ebenfalls bei Zweitgeist einen Account haben, sehen und treffen sich die Avatare, und man hat die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Wozu noch vor die Tür gehen? Adipositas lässt grüßen…

Sinnlosigkeit des Alters?

Das, was herkömmlich als Sinnlosigkeit bezeichnet wird, bezieht sich direkt auf die Funktionslosigkeit. Wie ich vor kurzem in diesem Beitrag schrieb, könnte dies vor allem daran liegen, dass Arbeit das Inklusionsmedium der Moderne ist. Mit der Entberuflichung gibt es demnach viele Leute, die keine „Funktion“ mehr haben, und dies trifft umso mehr für Personen mit Pflegebedarf oder auf physisch und mobil eingeschränkten Personen zu.

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Soziale Entfremdung

Ich greife mal einen Beitrag von Andreas auf. Hier verweist er auf einen Artikel, in dem die soziale Wirkung „virtueller Welten“ anhand aktueller Studienergebnisse beschrieben wird.

Ein Ergebnis lautet: Soziale Entfremdung findet durch Beschäftigung mit virtuellen Welten nicht statt, Geselligkeit und Gesellschaftsfähigkeit werden auch in virtuellen Umgebungen entwickelt.

Wenn man, mit Luhmann, davon ausgeht, dass die grundlegende Operation des Sozialen Kommunikation ist, kann dann überhaupt soziale Entfremdung stattfinden? Schließlich ist der Computer ja ein Verbreitungsmedium der Kommunikation.

Wo, wenn überhaupt, könnten dann Probleme liegen?

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William S. Burroughs

God grant I never die in a fucking hospital ! Let me die in some ‚louche‘ bistro, a knife in my liver, my skull split with a beer-bottle, a pistol bullet through the spine. My head in spit and blood and beer, or half in the urinal so the last thing I know is the sharp ammonia odor of piss – I recall in Peru a drunk passed out in the urinal. He lay there on the floor his hair soaked with piss. The urinal leaked like all South American pissoirs, and there was half an inch of piss on the floor – Or let me die in an Indian hut, on a sandbank, in jail or alone in a furnished room, on the ground some place or in an alley, on guts splattered over torn pieces of metal… Anyplace, but not in a hospital, not in bed… This is really a prayer.