Das Alter Ego im Internet

Vor einigen Wochen habe ich etwas über das Thema soziale Entfremdung geschrieben und die Frage gestellt, ob Avatare in der virtuellen Welt ein funktionales Äquivalent zum Körper wären. Genau zu diesem Thema gibt es jetzt einen Artikel bei Spiegel Online. So kann man sich beispielsweise bei Zweitgeist registrieren und seinen Avatar im Browser mitlaufen lassen – erinnert mich ein bisschen an Karl Klammer, aber egal. Sobald Freunde auf der gleichen Seite surfen und ebenfalls bei Zweitgeist einen Account haben, sehen und treffen sich die Avatare, und man hat die Möglichkeit, miteinander zu sprechen. Wozu noch vor die Tür gehen? Adipositas lässt grüßen…

Wie wirklich ist die virtuelle Realität?

Eltern beobachten, dass ihre Sprösslinge viel Zeit damit verbringen, und sorgen sich, ihnen entglitte das „reale Leben“. Eine Befürchtung, die freilich noch jedem neuen Medium entgegenschlug. Sokrates hielt es für möglich, dass die Schrift den lebendigen Austausch von Ideen beiseiteschöbe. Als in englischen Kaffeehäusern des 17. Jahrhunderts Stille einkehrte, weil nur mehr Zeitungsrascheln statt Geschnatters zu hören war, ging die Sorge um das „Wirkliche“ ein weiteres Mal um. Ebenso, als das Telefon aufkam. Doch das Gewisper der Geisterstimmen aus dem Fernsprecher ist eine Realität erster Ordnung, und niemand mehr bezeichnet es als „virtuell“. Was im Internet geschieht, ist nicht weniger wirklich.

Vollständiger Artikel „Leben im Netz“ bei Zeit-Online

Virtuelle – Realität?

Eignet sich die „virtuelle Welt“ als Forschungslabor für Wissenschaftler? Könnte man tatsächlich mit Hilfe von Plattformen wie Second Life oder ähnlichem Versuche durchführen und die Ergebnisse und Schlussfolgerungen auf Strukturen außerhalb der virtuellen Umgebung übertragen? Wie virtuelle Umgebung wahrgenommen wird, ist in diesem Telepolis-Artikel beschrieben. Wissenschaftler wiederholten das Milgram-Experiment in einer virtuellen Welt.

Die Wissenschaftler gehen nach ihrem Experiment davon aus, dass mit immersiven VR-Simulationen zahlreiche psychologische oder sozialpsychologische Versuche durchgeführt werden können, die Aufschlüsse über das Verhalten von Menschen geben können.

Soziale Entfremdung

Ich greife mal einen Beitrag von Andreas auf. Hier verweist er auf einen Artikel, in dem die soziale Wirkung „virtueller Welten“ anhand aktueller Studienergebnisse beschrieben wird.

Ein Ergebnis lautet: Soziale Entfremdung findet durch Beschäftigung mit virtuellen Welten nicht statt, Geselligkeit und Gesellschaftsfähigkeit werden auch in virtuellen Umgebungen entwickelt.

Wenn man, mit Luhmann, davon ausgeht, dass die grundlegende Operation des Sozialen Kommunikation ist, kann dann überhaupt soziale Entfremdung stattfinden? Schließlich ist der Computer ja ein Verbreitungsmedium der Kommunikation.

Wo, wenn überhaupt, könnten dann Probleme liegen?

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Gesellschaft der Computer

In einem älteren Beitrag habe ich beschrieben, wie man Gesellschaft als soziales System, das ausschließlich aus Kommunikation besteht, auffassen kann. Wenn man davon ausgeht, dass Kommunikation die grundlegende Operation ist, lässt sich bereits erahnen, welche Bedeutung Verbeitungsmedien wie Schrift, Buchdruck und neuerdings eben Computer für die Entwicklung gesellschaftlicher und sozialer Strukturen haben.

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